Fachkunde Absturzprävention 2023

Ausbilder Marco Seumer ging auf Vor- und Nachteile sowie auf Verwendungsbeschränkungen der unterschiedlichen Leitern ein.

In Kleingruppen wurden unterschiedlichste Leitern und Tritte anhand einer Checkliste geprüft.

Hessische Betriebe hatten etliche ausgemusterte "Leiter-Schätzchen" für die Prüfung gestiftet.

Meisterschüler Wegner stellt das Prüfungsergebnis seiner Gruppe im Plenum vor: Geprüft und für sicher befunden. Zur Weiterverwendung bis zur nächsten Prüfung freigegeben.

68 Meisterschüler und sechs Externe nahmen teil

Ende November und Anfang Dezember 2023 hatten unsere Zimmermeisterschüler nach Fehlersuche und Schiftprüfung den Kopf wieder etwas frei für andere, aber auch wichtige Themen. 68 von unseren 74 Schülern absolvierten in drei Gruppen die von der BG BAU konzipierte, zweitägige Fachkunde Absturzprävention. Nach rechtlichen Grundlagen und einem Einblick in das Unfallgeschehen im Zimmererhandwerk lag am ersten Tag der Schwerpunkt auf Leitern, die leider an vielen Absturzunfällen beteiligt sind.
Bevor Leitern als Arbeitsplatz oder Verkehrsweg ausgewählt werden, sollte zunächst geprüft werden, ob es nicht sicherere Alternativen gibt. Wenn Leitern zum Einsatz kommen, muss sichergestellt sein, dass die Beschäftigten in der richtigen Verwendung unterwiesen sind und dass nur Leitern in ordnungsgemäßem Zustand zur Verfügung stehen. Am Nachmittag des ersten Tages wurde dann ganz praktisch eine Leiternprüfung durchgeführt. Jeder Unternehmer muss die regelmäßige Prüfung von Leitern und Tritten in seinem Betrieb organisieren. Die Teilnehmer haben sich für die Durchführung von Leiternprüfungen qualifiziert. In ihren zukünftigen Betrieben müssen sie nur noch schriftlich vom Unternehmer dazu beauftragt werden. Am Ende der Übung gab es ein kleines Rollenspiel: Ein "knauseriger Seniorchef" diskutierte mit einem Teilnehmer was das ganze Theater solle und warum er so schöne, teure Leitern nicht weiterverwenden wolle. Es gelang aber, den "älteren Herrn" zu überzeugen, dass es den Betrieb wesentlich teurer kommt, wenn sich Beschäftigte durch Unfälle mit beschädigten Leitern verletzen.
Am zweiten Tag ging es um Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA), Gerüste und Schutznetze. Die Theorieteile wechselten sich jeweils mit praktischen Einheiten ab. So wurden Auffanggurte, Sicherungsgeräte, eine Lifeline und eine Vielzahl von unterschiedlichen Anschlageinrichtungen gezeigt. Zum Thema Gerüstbau wurde ein systemimmanentes vorlaufendes Geländer gezeigt, bei dem der Seitenschutz der nächsten Gerüstetage vor dem Betreten von unten angebracht wird. Um auch ältere Gerüste sicher aufbauen zu können, wurde ein systemfreies Montagesicherungsgeländer (MSG) demonstriert.
Durchgeführt wurde das Seminar von der BG BAU Aufsichtsperson Dipl. Ing. Uwe Schäfer und den Ausbildern Marco Seumer und Elmar Mette.

Für die sechs externen Teilnehmer aus der Region war es gut, dass sie an diesem Seminar im Meisterkurs teilnehmen konnten. Dadurch haben sie nämlich (neben anderen Voraussetzungen) die Möglichkeit sich die Anschaffung z. B. von PSAgA, Gerüstteilen oder sogar Elementbautischen mit hohen Beträgen von der BG BAU fördern zu lassen.