Ladungssicherung

Die Ladung muss so gesichert sein, dass sie durch Brems-, Flieh- oder Beschleunigungskräfte nicht verrutschen kann. Bei Vollbremsungen treten Bremskräfte bis zum 0,8-fachen der Gewichtskraft der Ladung auf. Durch Kurvenfahrten, plötzliche Ausweichmanöver und beim Beschleunigen treten Fliehkräfte in seitlicher Richtung bzw. Beschleunigungskräfte nach hinten bis zum 0,5-fachen der Gewichtskraft der Ladung auf. Bei kippgefährdeter Ladung (Halbe Aufstandsflächenbreite < 0,6 x Höhe Schwerpunkt) wird zu den seitlichen Kräften von 0,5 ein „Wankfaktor“  von 0,1 addiert. Die größte zu sichernde Kraft wirkt aber mit 0,8 immer in Fahrtrichtung. Die Ladungssicherung hat in Deutschland nach den in der VDI (Verein Deutscher Ingenieure) Richtlinie  2700 oder in der DIN EN 12 195 beschriebenen Verfahren zu erfolgen.


a) Niederzurren

Meist wird die Ladungssicherung mit dafür zugelassenen Zurrgurten oder Spannketten im Niederzurrverfahren durchgeführt. Bei dieser kraftschlüssigen Methode wird durch über Spannschlösser in die Zurrmittel eingebrachte Vorspannkräfte die Reibungskraft zwischen Ladung und Ladefläche soweit erhöht, dass die Bremskräfte aufgenommen werden können und die Ladung nicht verrutscht.

Es sind umso mehr Zurrmittel erforderlich ...

  • je größer das Ladungsgewicht,
  • je kleiner die Reibung zwischen Ladung und Ladefläche,
  • je kleiner der Winkel zwischen Zurrmittel und Ladefläche,
  • je kleiner die auf dem Etikett angegebene Standard Vorspann Kraft (Standard Tension Force STF) ist.

Hier kann eine Excel-Tabelle zur Berechnung der erforderlichen Anzahl Spanngurte herunter geladen werden ...

Änderung am 5.4.2024:
Formschluss nach vorn kann jetzt auch berücksichtigt werden -> größte zu sichernde Kraft kann eingetragen werden.
Wankfaktor geändert auf 0,1 -> bei seitlich kippgefährdeter Ladung -> zu sichernde Kraft: 0,5 G + 0,1 G =0,6 G
Formschluss nach vorn, keine kippgefährdete Ladung -> zu sichernde Kraft = 0,5 G


b) Diagonalzurren

Wenn an der Ladung geeignete Anschlagpunkte angebracht sind, wie z. B. bei Maschinen oder Baustellencontainern, kann die Ladungssicherung auch im Diagonalzurrverfahren erfolgen. Bei dieser formschlüssigen Methode wird die Ladung meist mit 4 diagonal angeordneten leicht gespannten Zurrmitteln in Position gehalten. Die erforderliche, im geraden Zug aufnehmbare Zugkraft LC (Lashing Capacity, auf Etikett angegeben) des Zurrmittels muss für seitlich und für in Fahrtrichtung wirkende Kräfte berechnet werden. Für den größeren Wert sind dann die geeigneten Zurrmittel auszuwählen. Der Winkel zwischen Zurrmittel und Ladefläche sollte zwischen 0° und 60° liegen. Der Horizontalwinkel zwischen Zurrmittel und Ladeflächenlängskante sollte zwischen 20° und 45° liegen.

Mit dieser Excel-Tabelle kann die erforderliche Zugkraft der Spanngurte berechnet werden ...

Änderung am 5.4.2024: Wankfaktor geändert auf 0,1 -> bei seitlich kippgefährdeter Ladung -> zu sichernde Kraft: 0,5 G + 0,1 G =0,6 G